Dieser Beitrag bezieht sich einerseits auf die Diskussion innerhalb der DKP über eine "richtige" Herangehensweise an die praktischen gewerkschaftlichen Verhältnisse in der BRD, wie sie hier öffentlich geführt wird:
http://news.dkp.de/2013/09/dkp-und-gewerkschaften/
- andererseits versucht er zu beleuchten, inwieweit die "Welt der Arbeit", der Produktion und der Dienste auch erst wieder ein alltägliches und vertrautes Feld innerhalb der Partei werden kann und muß.
http://news.dkp.de/2013/09/dkp-und-gewerkschaften/
- andererseits versucht er zu beleuchten, inwieweit die "Welt der Arbeit", der Produktion und der Dienste auch erst wieder ein alltägliches und vertrautes Feld innerhalb der Partei werden kann und muß.
JM
Zur Entwicklung der Repräsentanz der Lohnarbeiterschaft in der Partei und ihrer Politik
J.Miehe 9.13
I Zur Lage
Unmittelbar beklagen wir, dass es in unseren Reihen viel
zu wenige Genossen gibt, die als Lohnabhängige (ob als Arbeiter oder
Angestellte soll unten kurz angesprochen werden) in ihren Betrieben arbeiten
und darüber hinaus eine aktive Rolle in der Interessenvertretung als
Vertrauensleute der Gewerkschaften oder als Betriebs- oder Personalräte (oder
beides zusammen) spielen. Das gilt wohl auch für den Jugendbereich.
Selten finden sich mehrere Genossen in Betrieben und
Unternehmen noch zusammen und organisiereb eine Betriebsgruppe. Noch seltener, tritt
eine Betriebsgruppe betrieblich oder öffentlich erkennbar auf, evt. mit einer
Betriebszeitung. Es mag in verschwindender Zahl auch Betriebe und
Unternehmungen geben, für die eine Zeitung rein von außen durch Kommunisten und
Verbündete herausgegeben wird.
Aus dem Kreis der zunächst Genannten, betrieblich in
Vertretungen Aktive, gibt es eine kleinere Zahl, die auch in ihren
Gewerkschaften am Ort oder darüber hinaus eine Rolle spielen. Noch geringer ist
sicher die Zahl der Hauptamtlichen, die in unserer Partei sind.
Für die meisten der o.g. Genossen wird gelten, dass sie
nicht gewählt wurden weil sie
Kommunisten und in der DKP organisiert sind, sondern eher obwohl sie dies sind. Entsprechend ist ihr Einfluß einerseits eher
persönlich bedingt (Vertreter der Interessen der Kollegen, aktiv, verläßlich,
integrierend und umgänglich) und andererseits, weil sie die proklamierten
gewerkschaftlichen Ziele und die damit gegeben moralischen Ansprüche deutlicher
vertreten als andere in den Räten und Gewerkschaften.
Da es keine anderen politischen Organisationen gibt, die
ebenfalls mit fortschrittlichen Zielen Einfluß in Betrieben und Gewerkschaften
haben oder suchen, die erfolgreicher als wir sind, könnte man meinen, dass es
nicht an uns und unseren Zielen liegt, dass wir so wenige sind und so wenig
Einfluß haben. An dieser Überlegung ist etwas dran – aber das muß noch differenziert
werden.
Eine weiterreichende Analyse müßte diese Prozesse genauer
untersuchen, da sich ähnliche Entwicklungen bei und in den kommunistisch
orientierten Parteien in anderen Ländern schon vor dem Untergang des
europäischen Sozialismus abgespielt haben. Dafür ist jetzt nicht die
Gelegenheit. Hier muß der folgende Hinweis reichen:
Die tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitsprozesse in
der Produktion und der Organisation der kapitalistischen Industrie, den
Verwaltungen und z. T. auch den Dienstleistungen aufgrund der zunehmenden
Verwendung von industrieller Hochtechnologie und der Datenverarbeitung haben
innerhalb und zwischen Sektoren und zwischen verschiedenen Weltgegenden
grundlegende Veränderungen der Arbeitsteilung mit sich gebracht. Zwei wichtige
und handfeste Wirkungen bestanden darin, dass der Anteil der Industrie an den
Lohnabhängigen in der BRD, und nicht nur dort, seit Mitte der 60er Jahre
zurückgeht und dass eben dort, aber auch in den damit verbundenen
Infrastrukturbereichen sich der Anteil der Arbeiter an den Belegschaften der
weit gefaßten materiellen Produktion ebenfalls vermindert. Die Angestellten in
den verschiedenen Sektoren, jeweils sehr verschiedene Arbeitswelten, sind
zusammen mehr als doppelt so viele als die Arbeiter. Dabei ist die Welt der
Arbeiter zunehmend männlich, die Welt der Angestellte leicht überwiegend
weiblich, die der Beamten mehrheitlich männlich, wie auch die Welt der
Selbständigen. Die Zusammensetzung der Arbeitskörper der jeweiligen Sektoren
ist gegenüber diesen Globalzahlen ganz unterschiedlich zwischen den
Geschlechtern und auch hinsichtlich der Qualifikationsprofile.
Die Träger der Tradition der organisierten Arbeiterschaft
und der damit einhergehenden Ansichten, Einstellungen und Mentalitäten sind rein
zahlenmäßig weniger geworden und ihr gesellschaftliches Gewicht ist drastisch
zurückgegangen (und das bei enorm gesteigerter industrieller Produktion). Das
Hineinwachsen der oberen Schichten der Arbeiter in den Konsummodus und den
Lebensstil der unteren Angestelltenschaft und Beamten und der unteren Schichten
der Selbstständigen aufgrund der Lohnentwicklungen mit der Folge der Auflösung
der alten Arbeitermilieus wirkt dabei massiv in die gleiche Richtung. (dies
konnten Engels und Marx schon im 3. Drittel des 19. Jahrunderts in England
festellen).
Soweit also die kommunistischen Parteien ihre Mitglieder
und Aktivisten, ihren Politikstil und ihre Theorie auf die Lage vor diesen
Veränderungen orientiert hatten, laufen sie notgedrungen der objektiven Entwicklung
und ihren subjektiven Auswirkungen hinterher und haben bisher keinen richtigen
Weg zur Mobilisierung der veränderten und verändert zusammengesetzten Lohnarbeiterschaft
für die Interessenvertretung in den Betrieben, durch die Gewerkschaften und für
die Mitgliedergewinnung in der Partei gefunden. [1]
Alles dieses müßte, auch für die verschiedenen Länder,
sehr viel genauer untersucht und konzeptionell verarbeitet werden, als das bisher
der Fall ist. Dafür fehlen aber, gerade was die subjektive Seite betrifft, die
Ressourcen, und auch die theoretischen Zugänge – es gibt bisher keine
treffenden Analysen auf Basis von Ansätzen marxistischer Sozialpsychologie. Es
herrscht entweder ein eklektizistisches Sammeln von verständigen Einsichten
linker nicht-marxistischer Forschungen oder eine eher dogmatische Ablehnung von
entsprechenden Theorieentwürfen.
Jedoch ist auch klar, dass der Zusammenbruch des
europäischen Sozialismus von innen her, gerade auch der DDR, die Größe unserer
Mitgliedschaft und den Einfluß des verbliebenen Restes dramatisch hat
schrumpfen lassen. Dahingestellt, was die konkreten Motive der Austritte
gewesen sind, welche Vorstellungen sie in die Partei brachten und welche sie
über den „realen Sozialismus“ hatten, ist es plausibel, dass diese Ex-Genossen
in ihrer jeweiligen Umgebung seitdem nicht mehr als offensive Propagandisten
für einen praktischen Sozialismus auftreten, falls sie das jemals getan haben
oder konnten. Vielleicht tun sie dies heute noch für einen idealen also künftig
„fehlerfreien“. Inwieweit sie überhaupt noch aktiv, noch organisierte Vertreter
der Interessen von Lohnarbeitern und noch anti-kapitalistisch sind, dürfte sehr
unterschiedlich sein.
Die allgemeine Stimmung und die Vorstellungen über den
nun vergangenen europäischen Sozialismus dürfte bei den
Gewerkschaftsmitgliedern und den sonstigen Lohnabhängigen noch viel
distanzierter oder ablehnender sein, als bei unseren Ex-Genossen. Natürlich
wird daran bis heute systematisch propagandistisch gearbeitet, in den Medien
und der politischen Sphäre, in der außer uns nur Wenige in der Linken, aber
auch diese wohl nur sehr gedämpft und uneinheitlich, „ihrem“ Sozialismus
nachträglich bis heute noch etwas Positives abgewinnen können.
Es ist für unsere heutige poltische Arbeit wichtig, sich klar
zu machen, dass diese wirklich historische Niederlage auch die Motivation für
eine entschiedene Gegnerschaft gegen die (hiesige) kapitalistische Ökonomie
kräftig untergraben hat. Wie kritisch Lohnarbeiter auch immer gegenüber der UdSSR
und den osteuropäischen Ländern waren, so hat doch viele die unüberwindbar
scheinende politische und die schiere militärische Macht sowie die ökonomische
Selbständigkeit sie zumindest als Gegengewicht gegen die USA und ihre
verbündeten Vasallen erscheinen lassen und wurde zumindest insoweit offen oder
heimlich begrüßt. Selbst bei kritischer Wahrnehmung von Mängeln im Konsum oder
wegen anders organisierter Konsumstandards – öffentlich oder kollektiv, statt
privat - hat die grundlegende Sicherung der Lebensführung für die Lohnarbeiter,
z. B. keine Arbeitslosigkeit, beeindruckt. Soweit dies gewährleistet war,
konnten auch die formal sehr begrenzten bürgerlichen politischen Rechte, von
außen gesehen, „verschmerzt“ werden. Die Demonstation der Machtlosigkeit im
Untergang hatte dagegen verheerende Wirkungen für die selbstbewußte Vertretung
eines Standpunktes der Lohnarbeiter gegen das Kapital – wenn es real keine
Alternative mehr gab, mußte man sich dann nicht mit den hiesigen Verhältnissen
arrangieren und das Kapital, das Privateigentum und ihre Eigentümer
akzeptieren? Ideologische Unterwerfung bei den Lohnarbeitern - parallel zum
Triumphalismus der Kapitalisten und ihrer Propagandisten!
Diese neue ideologische Lage wurde schon mindestens
eineinhalb Jahrzehnte lang mit der neoliberalen Propaganda und, in den Ländern
unterschiedlich, mit dem Abbau des keynesianischen Klassenkompromisses auch
praktisch vorbereitet, der vorher nicht nur durch die SPD repräsentiert wurde. Durch
Überlagerung haben sich diese historischen Wellen verstärkt und viele Dämme
überspühlt und untergraben – haben ganze politische, ideologische und
ökonomische Landschaften wieder unter kapitalistisches Wasser gesetzt.
Das ist die Lage, in der wir uns immer noch befinden.
Daran haben weder die zunehmende Verarmung von Lohnarbeitern am unteren Rand in
der neuen BRD und in den anderen kapitalistischen Ländern, noch die
schleichende Verunsicherung vieler anderer, und auch noch nicht die jetzige tiefe
und lange Krise der Produktion und der Kapitalverwertung in der Welt (mit
schneller aber keineswegs vollständiger Erholung in der BRD und dramatischer Vertiefung
und Zuspitzung der Krise in den Südländern der Eurozone) etwas geändert.
Allerdings beginnt die vollständige ideologische Hegemonie der kapitalistischen
Propaganda in der BRD einige Löcher zu bekommen und etwas durchsichtiger zu
werden – mehr aber noch nicht.
Aufgrund dieser Lage gibt es keinen Grund darauf zu
hoffen, dass durch eine besonders geschickte politische Verfahrensweise oder
durch propagandistische Anstrengungen die Zahl von Betriebsarbeitern und
–Angestellten, die in die Partei eintreten wollen, aktiv vergrößert werden
könnte. Auch eine grundlegende Verbesserung unserer öffentlichen Auftritte mit
den vorhandenen Mitteln wird unseren geringen inhaltlichen Einfluß innerhalb
der Betriebe, der organisierten und der sonstigen Lohnarbeiterschaft kaum
wesentlich vergrößern können.
Es wird also kaum etwas anderes übrig bleiben, als
vorerst mit den vorhandenen Mitgliedern nach innen und außen zu arbeiten und zusammen
mit ihnen die bisher verfügbaren Ressourcen anders und besser einzusetzen.
Dabei müssen wir an alle Ebenen denken: An die Mitglieder, an die Gruppen, an
die Publikationen, nach innen und außen und an die Tätigkeit der Leitungen,
soweit sie bereit und in der Lage sind an dieser Linie mitzuarbeiten.
II Welt der Arbeit ohne Öffentlichkeit – ein zentrales Hindernis für die Klassenbildung und für die Stärkung kommunistischer Parteien
Unsere Parteimitglieder leben, wie alle Lohnabhängigen,
Arbeitslosen, Rentner, Jugendlichen und Schüler in einer medialen Öffentlichkeit, in denen der grundlegende Sachverhalt der
Gesellschaft – die Produktion von Gütern und die Bereitstellung von Diensten
für die Produktion selbst und für die alltägliche Lebensführung (nicht nur für den
„Konsum“) keine ernsthafte Rolle spielen.
Wenn das Einkommen
aus Lohnarbeit und aus darin erworbenen Ansprüchen an die Sozialversicherungen
die alltägliche Lebensführung bestimmen, und die dafür verrichtete tägliche
Lohnarbeit den größten Teil der täglichen Lebenszeit einnimmt, den zeitlichen Rest
bestimmt und deren inhaltliche Möglichkeiten weitgehend vorgibt, dann wird mit der üblichen Berichterstattung in den Medien das normale Leben schlicht ausgeblendet - und werden die Zuschauer implizit zur Verdrängung ihrer Lebensrealität aufgefordert.
Börsennachrichten gibt es jeden Werktag – Betriebsräte
tauchen evt. dann auf, wenn ein Standort geschlossen werden soll.
Nur der untere Rand der Arbeitsverhältnisse mit seinen
durch die Arbeitslosigkeit und das System der überwachten Unterstützung durch
Hartz IV und den dadurch erzeugten Konflikten wird skandalisiert – und zwar
nicht gegen die Verhältnisse,
sondern gegen die „Hartzer“auf eine Art und Weise, dass die
Noch-Lohnarbeiter gegen sie aufgebracht werden sollen – was denn wohl auch teilweise
gelingt.
Dagegen nehmen die Propagandisten
(Medien, Institute, teils die Wissenschaften, und die Parteien), die Regulatoren (Abgeordnete u Regierungen,
manchmal Justiz u Polizei) und die Profiteure
(Unternehmer, große Kapitalbesitzer, Aktionäre, Verbandsvertreter und
Spekulateure auf das Absahnen bei Börsen-, Devisen- und Anleihe-Kursen) den
größsten Teil der politischen Berichterstattung ein – neben der Unterhaltung
durch Spannung, Herzschmerz, Kultur, Musik, Sport, Starkult, und Jux – was
alles auch als willkommene Ablenkungsdusche wirkt.
Diese alltägliche Verleugnung und Verdrängung und tatsäche Umkehrung der wirklichen
Verhältnisse (die Profiteure erscheinen, ganz unbescholten, als Produzenten
des Reichtums, die wirklichen Produzenten nur im Falle ihres Überflüssig-Werdens),
prägt auch zunächst erst einmal das ausdrückliche Bewußtsein in den Bewertungen
(was ist ist „gerecht“) und das unterschwellige im Sprachgebrauch (was ist
„normal“) der meisten Lohnabhängigen und ihres Anhangs. Davon bleiben auch
unsere Mitglieder nicht unberührt – gerade weil sie dazu in Opposition stehen
(wollen), aber sich spontan auf der gleichen Basis öffentlichen und privaten
Bewußtseins sprachlich bewegen und dies politisch auch tun müssen.
Noch deutlicher wird diese skandalöse
Selbstverständlichkeit, wenn wir uns klarmachen, welche Öffentlichkeiten nicht
vorhanden sind:
In der BRD gibt es keine eigene Öffentlichkeit einer
Arbeiterbewegung. Das liegt zum einen daran, dass es keine wirkliche soziale
und politische Bewegung der Arbeiter mehr gibt. Aber es gibt auch keine gemeinsame Öffentlichkeit der
Gewerkschaften. Das ist so, obgleich sie im DGB als ihrem Dachverband,
zusammengeschlossen sind und dieser eine Fülle von eigenen Publikationen
herausgibt. Eine eigene Tages- oder zumindest Wochenzeitung für Funktionäre
oder die Mitglieder ist nicht (mehr) darunter. Die gelegendlichen
Pressemitteilungen des DGB, die in den Medien prominent wiedergegeben werden,
oder seltener noch die öffentlichen Auftritte des DGB-Vorsitzenden, können
keine eigene Öffentichkeit herstellen oder ersetzen. Auf gefühlt 5-10 und mehr öffentliche
Erwähnungen oder Auftritte von Unternehmerverbänden und ihren
„wissenschaftlichen“ Hilfsschützen, gibt es vielleicht einen des DGB. Wobei
sich der DGB auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik konzentriert und
weitestgehend abwehrend, defensiv auftritt – aber vor allem das Kapitalistische nur in seinen Auswüchsen kritisiert, die Eigentumsverhältnisse jedoch weder
thematisiert noch gar in Frage stellt.
Die homepage des DGB und die vielen darüber erhältlichen
Informationen und angezeigten Links stellen keine eigene Öffentlichkeit her und
werden wohl nur von allen möglichen Spezialisten besucht und verwendet.
Entsprechend existiert keine gemeinsame
Gewerkschaftsöffentlichkeit, die die DKP-Mitglieder zur Kenntnis nehmen, an der
sie teilhaben oder die sie sogar mit gestalten könnten.
Anders bei den
Einzelgewerkschaften. Sie haben für ihre Mitglieder mit ihren jeweiligen Mitgliederzeitschriften
zumindest je ein oft 14-tägiges oder monatliches Publikationsorgan (bei Verdi
auch für einige Sparten), das Informationen der Organisation und deren
Standpunkte an alle Mitglieder verbreitet. Überwiegend werden sie wohl an die
Mitglieder umsonst verteilt oder zugesandt. D. h., das sind Publikationen mit
Millionen-Auflagen. Ihre Wirkung scheint aber dazu in keinem Verhältnis zu
stehen. Da sie auch keine kontroversen Diskussionen enthalten und meist
einerseits nur enge Organisationsinteressen und andererseits meist vage
kompromisslerische SPD-orientierte Politikeinschätzungen vertreten, ist das
kein Ersatz für eine fehlende Gewerkschaftsöffentlichkeit.
Vor allem transportieren sie alle
die normative Vorstellung einer um die Produktion und die Dienste herum
gruppierten durch die Unternehmensleitungen (nicht durch das Kapital!)
organisierten kooperativen Arbeits- und Leistungs-Gemeinschaft – worin nur
Fehler oder moralische Abweichungen der Betriebs- oder Unternehmensleitungen
Ärger machen, ihr normales Wirken aber in Ordnung ist. Dass die Verhältnisse
des Privateigentums an Produktionsmitteln (von Kapital) unter Konkurrenz die
Eigentümer und ihre Führungsfiguren systematisch zu diesem „Ärger“ zwingen und
drängen, wird weitgehend ausgeblendet.
Nur bei Tarifbewegungen, die mit
Streiks verbunden sind, etwa der IG-Metall oder von Verdi, können diese Organe
und weitere aktuelle Streik-Nachrichten zeitweise eine je eigene partielle
Gewerkschaftsöffentlichkeit herstellen.
Soweit es um die Branchen, Betriebe und Tarife der Einzelgewerkschaften
geht, spiegeln die Gewerkschaften
weiterhin die Teilung in
(Produktions-)Arbeiter und Angestellte. Dass die gemeinsamen
Eingruppierungen in einen Entgeltrahmentarif, wie bei der IGM, diese
Unterschiede inzwischen aufgehoben hätten, darf wohl bezweifelt werden – wäre aber
dringlich zu untersuchen. Bei den Industriegewerkschaften spielen die
Angestellten, obgleich sie eine sehr große Gruppe von Lohnabhängigen darstellen
und viele besser bezahlt werden als die unteren und mitttleren Angestellten im
Handel und im öffentlichen Dienst, keine entsprechende und konstruktive Rolle.
Bei den anderen Gewerkschaften dominieren jeweils die sehr verschiedenen Arten
von Angestellten und die Arbeiter spielen nur eine Nebenrolle. Diese
Doppelgleisigkeit des Lohnarbeitsverhältnisses und der praktischen Lohnarbeit
spiegelt sich auch weiterhin nicht nur im Lebensalltag, sondern auch in den
Gewerkschaftsorganisationen und wird durch den gemeinsamen DGB nicht
zusammengeführt.
Darüber hinaus gibt es von allen
Gewerkschaften inzwischen natürlich auch eigene homepages mit einer großen
Fülle von Informationen, wo sich nicht nur die aktiven Funktionäre und die
Mitglieder der jeweiligen Gewerkschaft informieren können, sondern auch
Mitglieder anderer Gewerkschaften und alle DKP-Mitglieder. Aber all dies
konstitutiert keine eigene, gemeinsame Öffentlichkeit der Gewerkschaften für
ihre Mitglieder oder gar für die Lohnarbeiterschaft.
Auch einzelne Internetplattformen,
die sich mit Lohnarbeitern und ihren Aktivitäten beschäftigen und evt. als
Plattform von Linken oder Oppostionen in Gewerkschaften fungieren, sind zwar
manchmal eine enorme Fundgrube von Informationen – für Engagierte und
Spezialisten. Auch sie vermögen keine Gewerkschaftsöffentlichkeit oder gar eine
für die Lohnarbeiter herzustellen.
DKP-Miglieder haben spontan nur sehr
verschiedene und oft auseinanderfallende Einblicke in die Lohnarbeiterschaft: Einerseits
die Repräsentanz in der eigenen Parteigruppe, die Repäsentanz in den eigenen Medien,
die weitgehend fehlende Existenz in den Medien mit negativen Schlaglichtern –
und andererseits und weit davon entfernt die theoretischen, historischen und
programmatischen Vorstellungen aus Partei und Historischem Materialismus. Dazu
evt. noch als bewußte Lohnarbeiter oder gar aktive Interessenvertreter die
Verhältnisse im eigenen Betrieb und der eigenen Gewerkschaft.
Welche Folgen hat das für das Leben der
Partei in den Gruppen und den Köpfen der Mitglieder – evt auch der Strömungen
und der Führungen?
Zugespitzt:
Das Leben der Parteigruppen und der einzelnen Mitglieder spielt sich in zwei weit voneinander entfernten politischen „Welten“ ab:
Das Leben der Parteigruppen und der einzelnen Mitglieder spielt sich in zwei weit voneinander entfernten politischen „Welten“ ab:
Einerseits der politischen „Welt“ der linken Themen und
Aktivitäten im weiten Sinn, im Rahmen des politischen Lebens vor Ort oder sogar
von Versuchen der bundesweiten oder gar europäischen Vernetzung. Die Aktiven der Partei sind dann vor allem mit
und in den verschiedenen Bündnissen von Organisationen und Aktivisten mit den
jeweils aktuellen Themen, Anti-Faschismus, Anti-Militarismus,
Flüchtlingsfragen, Armut, Arbeitslosigkeit, Schule, Verkehr, inzwischen auch
wieder Wohnungsfragen, und vor allem den jeweils zur Mode werdenden vagen
Anti-Kapitalismen beschäftigt, ob sie nun als neueste Theorie der Verhältnisse
auftreten (Globalisierung, Empire …) oder als neueste Bewegungs-Mode, wie
gerade Umfair-Teilen oder Occupy – kurz den sog. „Sozialen Bewegungen“.
Die andere „Welt“ besteht aus aktiven Gewerkschaftern in bestimmten Betrieben, Unternehmen
und Gewerkschaften, über die wir oben schon ausführlich gesprochen haben,
soweit sie in den Gruppen aktiv sind.
Wenn sie in ihren Betrieben keine Funktionen in einem
existierenden Vertrauenleutekörper, oder einem Betriebsrat haben, werden sie
durch Diskussionen mit ihren Kollegen doch die Ansichten und Stimmungen der
Mehrheit ihrer Kollegen, entweder der Angestellten oder der Arbeiter kennen.
Und diese könnten sie in die Diskussionen der Parteigruppen einbringen. Jedoch
würden die kolportierten Meinungen der Mehrheiten der Betriebskollegen, selbst
der Gewerkschaftsmitglieder, geschweige denn der Beschäftigten überhaupt,
zeigen, dass diese Mehrheiten sich nicht bewegen wollen, oder nicht mal
richtige Anlässe dafür sehen.
Eine andauernde Diskussion dieser Bewußtseinlagen der
Lohnarbeiter, die wahrscheinlich auch sonst sehr verbreitet sind, bestimmter
Betriebe, in den Parteigruppen wäre wohl sehr demotivierend – sowohl für die
Beteiligung als auch für die Planung von Protesten der verschiedensten Art. Es
würde reichlich Dämpfung für die Protest-Mentalität bringen. Insofern wird es
kaum stattfinden – denn welcher (Betriebs-) Genosse möchte sich das antun.
Wenn dagegen Genossen in ihren
Betrieben, und darüber hinaus in den zuständigen Gewerkschaften Funktionen und
auch einen gewissen Einfluß haben, dann bewegen sie sich ja
gewerkschaftspolitisch und allgemein politisch in einem bestenfalls
sozialdemokratischen Meinungsmilieu. Sie müssen im Betrieb und in den
Gewerkschaften kooperativ und kompromisbereit handeln, um ihre Position halten und
überhaupt wirksam werden zu können. Wenn sie die betriebspolitischen und
gewerkschaftspolitischen Verhältnisse, in denen sie sich bewegen in ihren
Gruppen genauer thematisieren wollten, würden sie wahrscheinlich ihre prekäre
Lage nicht adäquat darstellen können – vor allem nicht die Vorsicht, mit der
sie sich bewegen müssen, allenfalls in Andeutungen. Zudem sind sowohl die
betrieblichen wie die gewerkschaftlichen Verhältnisse kaum mit einer greifbaren
Veränderungsperspektive verbunden – und schon gar nicht durch Aktivitäten von
außen zu bewegen, z.B. durch Gruppenunterstützung.
Die Folge ist, dass dieses
(betriebs-)politische Klein-Klein durch die „Betriebs“-Genossen selten und kaum
klar thematisiert wird und wenn doch, bleibt es in der Gruppe notgedrungen
folgenlos, wenn es denn nicht sogar langweilt oder ärgert. Das deshalb, weil
für den Aktivitätsbedarf, vor allem von jungen Mitgliedern, im Hinblick auf die
politischen Schweinereien, wie Hartz IV, oder den Spardiktaten der
Merkelregierung, der Wirtschaftskrise, von Anti-Faschismus, von Kriegen und
ökologischen Problemen ganz abgesehen,
in den Betrieben und Gewerkschaften kaum ein Aktivitätsfeld vorhanden ist und es sehr wenig Spielraum gibt.
Daraus kann entweder folgen, dass
u.a. der Kritikwunsch an der
Klassenzusammenarbeit der Gewerkschaftsführungen und der Betriebsräte
zunimmt, oder die Orientierung auf den moralisierenden deklamatorischen
Anti-Kapitalismus der „sozialen Bewegungen“ gewählt wird.
Das Bohren des harten Brettes, die
Mehrheit der Lohnabhängigen für die Durchsetzung
ihrer eigenen Interessen zu
gewinnen, zunächst also ihrer Tagesinteressen, wird dadurch nicht angegangen.
Diese geschilderten Umstände
scheinen mir eine wichtige sozial-psychische Ursache für die gegenseitige Befremdung von Genossen aus
beiden „Welten“ zu sein.
Die beiden Welten politischen und praktischen Engagements in unserer
Partei, die sich z.T. in den Strömungen Ausdruck verschaffen, kommen auf den
oben angedeuteten Wegen nicht zusammen.
Nahe liegt es dann, sich auf der Ebene der Theorie und des Programmatischen
um so kräftiger zu artikulieren – entweder als Bewahrer oder als Modernisierer.
Nicht erst die „Thesen“ aus München
waren dafür wohl der entsprechende Ausdruck. Die andere Seite hat sich im
Papier der 84 artikuliert, kürzer aber „knorrig“.
III Was tun ?
Was
kann man nun tun, angesichts
·
der Krisen, und des im entwickelten Europa sehr
schwachen Wachstums der Ökonomie,
·
der Schwächung der Lage der Lohnarbeiter und der
Schwächung ihrer Organisationen, ihrer Organisiertheit und ihres Bewußtseins,
·
der Angriffe des Kapitals in mehreren Schüben seit
1975,
·
sowie der defensiven Zusammenarbeit der
Gewerkschaftsführungen mit den Unternehmerverbänden und den Konzernführungen,
einschließlich der „Großbetriebsräte“,
·
angesichts der Rolle der SPD als aktive Hilfskraft
der Konzerne und
·
dem Untergang des europäischen Sozialismus
·
der Linken als Partei mit einem breiten Fächer von
Strömungen, deren gemeinsamer praktischer Nenner eine moderate Reformpolitik
und deren programmatischer Anspruch eines deutlicheren Reformismus, intern mehr
als umstritten ist,
um zumindest in unseren Reihen die
„Welten“ nicht weiter auseinander driften zu lassen?
Kerngedanke der weiteren Überlegungen ist es, dass unseren Mitgliedern die Welt der Produktion,
der Dienste, der Arbeit und der Betriebe, sowie der Ökonomie als Gesamtheit
wieder alltäglich vorgestellt, vergegenwärtigt und strukturell verständlich
gemacht, also nahe gebracht wird – d.h. alles (und mehr), was das frühere
soziale Milieu der Arbeiterstadteile, der Arbeiterbewegung und der
Arbeiterparteien und ihrer öffentlichen Repräsentanz und die Realität der
Betriebe fast selbstverständlich und „nebenbei“ als Einsicht in die Realität
geliefert hat – und was uns von der heutigen medialen Öffentlichkeit, dem
politischen und sozialen Betrieb, entweder vorenthalten oder mit Bildern, die
auf dem Kopf stehen, gefälscht vorgespiegelt wird.
Das kann
mittelbar durch die Parteiführung in unseren existierenen Medien und in neu
einzurichtenden Internetplattformen geschehen und es kann in den Parteigruppen
durch eigene Tätigkeit erreicht werden. Beide Aktivitätsebenen können zunächst
und auf Sicht nicht auf neue Ressourcen oder mehr Personal zurückgreifen,
angesichts der Altersstruktur eher im Gegenteil. Es kann sich also nur um
veränderte Akzente der bisherigen politischen Arbeit handeln. Insoweit ist auch
keine spontane und schnelle Veränderung unserer Wirkungsmöglichkeiten zu
erwarten. Dabei werden die von der Führung durch unsere Medien und die von den aktiven
Gruppen praktizierten Veränderungen unterschiedliche Wirkungen haben – eine Hoffnung wäre deren Zusammenfluß und
gegenseitige Verstärkung.
Für die aktiven und die sonstigen
Parteimitglieder ist die ökonomische Lage und damit auch die Situation in den
Betrieben am ehesten durch die Beiträge in den öffentlichen Medien präsent.
Diese werden einerseits durch die von den Unternehmerverbänden vertretenen
Interessen und andererseits durch die, oft gleichgerichteten, Absichten der
jeweiligen Regierungen bestimmt – u.a. durch Tendenzaussagen, Fälschungen und
Weglassen – vor allem aber durch einen Sprachgebrauch,
der die Kapitalinteressen als die natürliche Sichtweise und Praxis unterstellt.
Zudem wird die Lage mittels statistischer Aussagen über die Größe und Veränderungen
der Kennziffern (und der entsprechenden Begriffe) aus der volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung (VGR), wie etwa die Wachstumsrate des BIP, ausgedrückt. Dieses
sind, außer der Zahl der Beschäftigten und der Arbeitszeiten, alles statistisch
errechnete monetäre, also Wertgrößen.
Damit ist das direkte Interesse der arbeitenden und
der von Transfer lebenden Bevölkerung, nämlich eine ordentliche Versorgung in
Gebrauchswerten, nicht Gegenstand der
täglichen Berichterstattung (ausgenommen wieder Beschäftigung und
Arbeitszeit und manchmal kommunale Angelegenheiten, oder Verkehrsprobleme bei
der Bahn oder auf den Autobahnen). Hinzu kommt, dass weder die Begriffe der VGR noch ihr theoretischer
Zusammenhang den normalen Parteimitgliedern, und auch den normalen
Lohnabhängigen hinreichend bekannt sind. Die absichtsvollen Verdrehungen der
Publizistik und der Politiker tun ein übriges (wobei diese oft selbst keine
zutreffende Ahnung davon haben - von dem Streit der ökonomischen Schulen,
(neoliberal [angebotstheoretisch/ monetaristisch] oder keynesianisch
[nachfragetheoretisch) ganz abgesehen.Diese mißliche Lage kritisch aufzuheben,
dazu müßten die bisherigen und die neuen Medien der Partei, zunächst für die
Mitglieder selber einen organisierten und dauerhaften Beitrag leisten.
Das wird im
folgenden, für die verschiedenen Medien mit Angabe von Gegenständen
spezifiziert und mit Thesen über die dabei hervorzuhebenden Orientierungen
versehen.
Für die
Parteigruppen wird dagegen ein Projekt vorgeschlagen, das die verschiedenen
Arbeitswelten in der je eigenen Kommune genauer empirisch erkundet. Also
entweder parallel oder als Vorlauf für die erneute Diskussion und Aneignung der
Engels/Marxschen Theorie der Arbeiterklasse im Kapitalismus und ihrer
Aktualisierung ihren heutigen Gegenstand konkret erfahrbar macht.
Bevor man sich
also der Aufgabe widmet, diejenigen Teile der modernen Lohnarbeiterschaft, die
bereit sind sich für ihre eigenen Interessen zu bewegen, für weitergehende
Ziele, wie Abschaffung des Kapitalismus und Einrichtung einer sozialistischen
Produktion und Gesellschaft, einzusetzen, wäre es dringend erforderlich, die
jeweilige örtliche Gesamtheit der Lohnarbeit und der Lohnarbeiter und damit die
erfahrbare gesellschaftliche Arbeitsteilung zu erkunden und nicht nur aus der
Vogelperspektive der theoretischen oder statistischen Literatur zu erfahren,
wie sie denn im Allgemeinen aussieht.
Aus dieser Über-
und Einsicht werden sich so viele Anküpfungspunkte für die oben angedeutete
Entfaltung der über die DKP hinausreichenden klassenpolitischen Debatte
ergeben, dass die jetzt innerparteilich existierenden verschiedenen Welten sich
wieder verstehen können.
1. Parteiführung, Publikationen, Organisierung
1) Internet
a) Plattform News-DKP
Für die Parteiführung im Moment direkt verfügbar ist nur
die Plattform News-DKP. Dort sollten
die Themen:
politische, ökonomische und tarifliche Positionen der Gewerkschaften, Stand der Beschäftigung, Lohnentwicklung und Kaufkraft, Konjunktur und Entwicklung wichtiger Branchen, natürlich auch Tarifrunden, Streiks und betriebliche Aktionen ständig präsent sein. Aktuelles Material gibt es andauernd beim Stat. Bundesamt, bei der Agentur für Arbeit, beim WSI, bei Böckler, den Einzelgewerkschaften und bei den Parlamentsaktivitäten der Linken, usw….
Da reichen zunächst jeweils kurze Mitteilungen und Verweise auf die Quellen. Diese Quellen sollten dann auch als ständige Links herausgehoben werden.
politische, ökonomische und tarifliche Positionen der Gewerkschaften, Stand der Beschäftigung, Lohnentwicklung und Kaufkraft, Konjunktur und Entwicklung wichtiger Branchen, natürlich auch Tarifrunden, Streiks und betriebliche Aktionen ständig präsent sein. Aktuelles Material gibt es andauernd beim Stat. Bundesamt, bei der Agentur für Arbeit, beim WSI, bei Böckler, den Einzelgewerkschaften und bei den Parlamentsaktivitäten der Linken, usw….
Da reichen zunächst jeweils kurze Mitteilungen und Verweise auf die Quellen. Diese Quellen sollten dann auch als ständige Links herausgehoben werden.
Das kann kaum von jemandem nebenbei und zusätzlich
gemacht werden oder nur sehr unvollkommen. Am besten findet man jemanden, der
diese Quellen direkt oder indirekt, z.B. über andere Blogs, sowieso schon
beobachtet. Oder es gelingt, dass die vielen Genossen, die das nebenbei tun,
ihre aktuellen Funde an eine zentrale Stelle weiterreichen – und da ist dann
doch wieder das Personalproblem.
b) Weitere Internetplattform
In Perspektive wäre dann doch eine besondere Internetplattform aufzumachen, die die o g Themen nicht
vor allem als aktuelle Nachrichten aufgreift, sondern als politisch relevante Informations-, Problem-, Diskussions- und dann
auch als Aktionsfelder bearbeitet. Dort könnten und sollten die Themen mit
gefundenen Beiträgen, aber zunehmend dann auch mit Zusammenfassungen,
Einschätzungen und Überlegungen von Parteimitgliedern behandelt werden. Ein Diskussionsteil könnte auch für relevante Beiträge von Nicht-Mitgliedern
geöffnet werden – und so dazu beitragen, dass die Plattform nicht nur nach
innen wirkt. Auch hier gibt es natürlich ein Personalproblem. Aber ebenso wie
oben, ist mittelfristig zu klären, ob sich die schon vorhandenen
Internet-Aktivitäten vieler Genossen, nicht langsam zusammenführen lassen und
so eine neue Qualität ohne zusätzlichen Personalaufwand erzeugen würden.
Die News-Plattform sollte dann regelmäßig auf diese
verweisen!
2) Druckerzeugnisse; UZ, MBl etc.
a) UZ
Nachrichten über wichtigen Vorgänge, in denen
Gewerkschaften eine Rolle spielen, vor allem Diskussionen über Forderungen,
über Tarifkämpfe und Abschlüsse, werden zwar in der UZ vermeldet und manchmal
auch kommentiert und nehmen insgesamt einen erheblichen Raum ein. Aber es gibt
keine regelmäßigen Kolummnen, in denen über die anstehenden oder die gerade
abgeschlossenen Tarifkämpfe berichtet wird. Auch werden diese tatsächlichen
wirtschafts-politischen Bewegungen der organisierten Arbeiterklasse und
sonstigen Lohnabhängigen in dieser systematischen Bedeutung in der UZ nicht in
regelmäßigen Kommentierungen vorgestellt. Das ist natürlich zunächst eine Frage
der jounalistischen Ressourcen – aber vor allem auch eine Frage des Konzeptes
der Nachrichtengebung und ihrer Kommentierung.
Es wäre darüber hinaus erforderlich, dass die UZ auch
eine regelmäßige, standardisierte, verständlich aufbereitete Berichterstattung
über die konjunkturelle Lage, darin auch der Beschäftigung, und der
strukturellen Entwicklungen vornimmt. Hier könnte die Redaktion auf die
entsprechenden Nachrichten der News zurückgreifen.
Dazu würde auch eine zugängliche und theoretisch richtige
Übersetzungsarbeit zwischen der VGR und den Kategorien der Kritik der Pol Ök
gehören, die in Abständen immer wiederholt werden müßte!
An diese regelmäßige Berichterstattung an hervorragender
Stelle sollten sich Kommentare anschließen, die die Interessen-Gegensätze auf
der Ebenen der monetären Wertgrößen im Hinblick auf die Verwertung (Gewinne,
Renditen, Profitraten; Summe Kapitaleinkommen…) und im Hinblick auf die
Kaufkraft (Lohneinkommen, Steuern, Sozialbeiträge, Transfers, Summe
Lohneinkommen…) einerseits, und den
stofflichen Größen der Produktion (Aufwand an Arbeitszeit, an Stoffen und
Energien, sowie der Abprodukte (Immissionen und Entsorgung) und deren
nützlicher (?) Verwendung (Ersatz- u Netto Investionen, Konsumgüter,
Infrastruktur, Staatsausgaben für Dienste für die Bevölkerung und den Export)
also vor allem der materiellen
Versorgung der Bevölkerung thematisieren und auch dieses! als Ausdruck der
gegensätzlichen Klasseninteressen formulieren.
Das sollte dreierlei befördern:
·
Zeigen, dass der Kern der Ökonomie in
der Erstellung von materiellen Gütern (u ihrer sinnvollen Weiterverwendung oder
Entsorgung) und darauf basierenden Diensten besteht;
·
dass die Produzenten stolz auf ihre
Arbeit und die damit erreichte Versorgung der Bevölkerung sein sollten;, die
Mängel also nicht den Arbeitenden anzulasten sind; allerdings auch, dass
stoffliche Produktion stoffliche Wirkungen und Reste erzeugt.
·
und daran gewöhnen, dass die
Organisierung der materiellen Produktion und der Dienste, also die
Organisierung der Arbeit und der Verteilung, die zentrale Aufgabe einer gemeinwirtschaftlich
(also sozialistisch) organisierten
Wirtschaft wäre und in eigener Verantwortung der Arbeitenden und der
Bevölkerung wahrgenommen werden sollten und eigentlich schon längst können.
Dieses dargestellt vor dem Hintergrund der Zwänge der
verselbständigten Wertbewegungen in der Kapitalverwertung – beispielhaft
negativ an der Berichterstattung über die täglichen Börsenkurse und an den normalen! Auswüchsen der
Spekulations-Blasen, ihrem Platzen und den daraus folgenden Krisen der
Produktion und des materiellen Lebens und an den fehlenden Gütern und Diensten,
weil sie inzwischen keine Kapitalverwertung mehr zulassen oder „bisher“ noch
keine ermöglichen. (beispielhaft an der Privatisierung der Krankenhäuser, der
privaten Arztpraxen usw. der Privatisierung kommunaler und Transport-Dienste,
usw. )
Eine solche Berichterstattung würde sich also nicht vor
allem auf die Ausfälle, die Schandtaten oder die Katastrophen, also z.B. die
Arbeitslosigkeit, die Armut und den Reichtum konzentrieren, wie das auch bei
uns und in anderen linken Organisationen und Kreisen üblich ist – also die
Empörung pflegen. Sondern die positive Arbeit der Lohnarbeiter (auch eines
Teiles der kleinen gewerbetreibenden und Selbständigen) herausarbeiten und
dagegen die Verwurstung und Verdrehung im Interesse der Kapitalbesitzer
demonstrieren – also die negativen Seiten der kapitalistischen Organisation und
nicht die Produktion überhaupt und pauschal denunzieren, nur weil sie
kapitalistisch organisiert wird.
Die Muster einer
solchen Berichterstattung zu entwickeln wird Experimente erfordern, nur
vorsichtig anfangen können und länger dauern.
Und sie wird vielleicht auch bei den Parteimitgliedern
nicht auf ungeteilte Zustimmung treffen, weil sie nicht den gewohnten Bahnen der moralischen Empörung
und der daraus entstehenden Protestkultur
folgt.
Sie wird also zeigen, dass die arbeitende Bevölkerung ihr
eigenes Leben erzeugt und dass die Organisierung durch die Privateigentümer von
großem kap. Privateigentum ein praktisches Hindernis für vernünftige Produktion
und Versorgung der Bevölkerung ist - und dass das Geld und die Märkte nicht dem
großen Privateigentum überlassen werden sollten. Und natürlich, dass die großen
Kapitalbesitzer eine parasitäre Existenz führen.
Kurzfristig könnte das mit regelmäßigen standardisierten
Kurzmeldungen angefangen werden. Mittelfristig müsste die Kommentierung
entsprechend weiter entwickelt werden.
Darüber hinaus müßte ein regelmäßiger Überblick über die
Themen und Positionen der gewerkschaftlichen Mitgliederzeitungen und des DGB in
der UZ gegeben werden. Denn die DKP-Mitglieder sind bestenfalls aktive oder
passive Mitglieder einer
Gewerkschaft und entsprechend Leser nur eines Gewerkschaftsblattes – woraus
sich kein zutreffender Eindruck über die gesamte politische Gewerkschaftsszene
ergibt. Das müßte geändert werden – auch dies natürlich eine Frage der
journalistischen Kräfte.
Hier ist, wie auch bei den oben genannten Themen das
Problem, dass dies alles vor allem bei der gebotenen Kürze keine sehr fetzigen Themen sind – weder spielen moralische Empörung
und Entsetzen eine herausragende Rolle und es folgen daraus unmittelbar auch
keine Ratschläge für das Handeln der Mitglieder. Vielmehr kann „nur“ ein Eindruck und ein Überblick über den
tatsächlichen Zustand der organisierten Tätigkeit der Lohnarbeiter, am
Besten im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Lange erreicht werden, also das Bild der Basis von Ökonomie und
Gesellschaft – als Gegenbild zur täglichen Sicht von Oben in den Medien und
zur Ablenkungsdusche durch die Unterhaltungsindustrie.
Die IGM-Kampagne für „gute Arbeit“ geht einen kleinen
Teil des richtiges Weges, verkürzt allerdings die wichtigen Zusammenhänge:
Einerseits soll dies ein Anspruch der Lohnarbeiter werden, der im Prinzip
durchsetzbar sei, andererseits bleibt der
Antrieb der Organisierung der Arbeit durch privaten Kapitalbesitz und
Verwertungszwang unausgesprochen und unkritisiert. Und drittens kann so nicht
erklärt werden, dass es sich größtenteils um notwendige und sinnvolle
gesellschaftliche Arbeit der Lohnarbeiter handelt und die privaten Eigentümer
überflüssig bis schädlich sind!
c) MarxBlätter
Inwieweit es in den MarxBlättern
eine gewisse regelmäßige Berichterstattung und Bewertung der organisierten
Tätigkeit und Meinungsbildung in der Lohnarbeiterschaft geben kann, ist sicher
eine schwierige Frage – aber eine, die ernsthafte Beschäftigung verlangt.
d) Die ins Auge gefaßten 1-2 Konferenzen zu Gewerkschaften, Betrieben und Lohnarbeiterschaft,
können für die publizistischen Anstrengungen Ansporn, Anregung und auch
Herausforderung sein. Eine entsprechend deutliche Aufforderung zum Mitmachen
und zur Rezeption in den Parteigruppen könnte vielleicht eine aktive
Verarbeitung der oben genannten Infos und Einschätzungen befördern und so
zumindest in der DKP eine Art innerparteiliche
Öffentlichkeit über den Zustand der Tätigkeit der Lohnarbeiter erzeugen. Ob
sich der dann über unsere Kreise hinaus auswirkt, hängt natürlich nicht zuletzt
von der Verbreitung unserer Publikationen, von ihrer Attraktiität und Überzeugungskraft
und von der Entwicklung unserer Mitgliedschaft ab.
2. Arbeit der Partei-Gruppen
Damit die „Welt
der Arbeit“, der Produktion und der Dienste, überhaupt wieder als normaler
und eigentlich wichtigster Gegenstand in der Partei präsent werden kann, können
und sollten die Gruppen Folgendes unternehmen:
Arbeitsvorhaben der Parteigruppen
Die Parteigruppen verschaffen sich mittels eines organisierten Arbeitsvorhabens einen
Überblick über die Beschäftigung, vor allem der Lohnabhängigen in den
verschiedenen Wirtschaftszweigen, den Gewerben, und den großen Betrieben des
eigenen Ortes. Sie versuchen, diese Aufstellung nach den wichtigsten Kriterien
zu gliedern: Angestellte (Mehrheit), Arbeiter, Beamte und verschiedene Sorten
von Selbständigen. Falls typische, mittlere Entlohnungen in Zweigen, Gewerben,
Berufen und Betrieben herauszubekommen sind, wäre dies hilfreich.
Zweige, Gewerbe, Berufe und Betriebe mit besonders
schlechten Entlohnungsbedingungen, prekäre Beschäftigungen aller Art, sollten
dabei hervorgehoben werden.
Dazu könnten die jeweiligen geltenden Tarifverträge
erkundet, und mit ihren Problemen benannt werden. Dazu ebenfalls die jeweils
vorherige und die nächste Tarifrunde mit ihren Forderungen und Problemen.
a) Verbindungen zu Gewerkschaften
Bei diesen
Erkundungen können vorhandene Kontakte und Beziehungen zu Gewerkschaften und
Betrieben benutzt, erneuert, ausgebaut oder auch erst hergestellt werden.
Ebenso
können Kontakte und Beziehungen zu kommunalen Einrichtungen, zur kommunalen
Politik und anderen Gruppierungen benutzt, vertieft oder hergestellt werden.
b) Arbeitslosigkeit als andere Seite der Arbeit
Ebenso, wie
die Struktur der Beschäftigung und die Lage vor allem der Lohnabhängigen
erkundet wird, sollte die Struktur der Arbeitslosigkeit und die Lage der
Arbeitslosen erkundet und untersucht werden.
Dazu können
die gleichen Ansprechstellen wie bei der Beschäftigung angelaufen werden,
darüber hinaus etliche aus dem Bereich der sozialen Fürsorge und sozialen
Bewegungen.
Wichtig ist,
dass die Arbeitslosen und Hartz-IV-Empfänger in Beziehung zur Arbeit der Beschäftigten.
untersucht wird. Denn diese sind die
Mehrheit und als Gesamtheit unentbehrlich, und nur sie haben die potentielle Kraft, um an den
primären Verteilungs-Verhältnissen, aber auch am Hartz IV-Regime etwas zu
ändern.
c) Nachfrage nach Arbeitsverträgen – Nachfrage nach Arbeitskräften
Aus den
Mängeln der Beschäftung und der Entlohnung sowie der Gegenüberstellung mit der
Zahl der Erwerbslosen ergibt sich automatisch die objektive Problematik:
dass zu viele Personen für zu wenige (teils schlechte) Arbeitsplätze
mit (teils schlechten) Arbeitsverträgen mit zu langen oder zu kurzen
Arbeitszeiten auf zu wenig gesellschaftliche Gesamt-Arbeitszeit verteilt sind.
Die
Grundlage dafür besteht unter anderem in der geltenden und in der faktischen
Normalarbeitszeit, die sich wieder der 40 Stundenwoche nähert.
Die Propagierung eines neuen Normalarbeitsverhältnisses
mit 6 Stunden-Tag und 30 Stunden-Woche liegt auf der Hand und sollte als eine zentrale Politikschiene verfolgt
werden: hier ist der Anknüpfungspunkt
für die Kampgagne zur Arbeitszeitverkürzung.
d) Publizierung der Ergebnisse
Falls die
Gruppen über eigene Publikationen verfügen, gedruckt und/oder im Internet,
sollten sie diese Erkundungen und die Ergebnisse in einer laufenden
Artikelserie verfügbar machen und entsprechend kommentieren.
Schon daraus
würden sich reihenweise Fragen, Aufgaben und politische Aktionsfelder ergeben.
e) strukturelle Wirtschaftsentwicklung und Konjunktur
Die
wirtschaftliche Entwicklung, die Ausdehnung oder Schrumpfung der Betriebe, die
Schließung oder Neugründung von Unternehmungen und ihre
Beschäftigungsentwicklungen zeigen die Einbettung dieser Vorgänge in die
regionale, nationale oder weiter reichende konjunkturelle oder strukturelle
Situation und Perspektive der Ökonomie – mit der regionalen, der bundesweiten
und europäischen Wirtschaftspolitik der Regierungen und der Notenbanken.
Inhaltliche Perspektiven
a) kapitalistische Ökonomie und Gemeineigentum
Zwar können und sollten die Gruppen in internen
Diskussionen herausarbeiten, warum im Hinblick auf die reale kapitalistische
Produktionsweise ihre Überwindung und die Einführung des Gemeineigentums und
einer geplanten Ökonomie sinnvoll ist – sowohl notwendig als auch möglich.
Aber das wird kaum dazu angetan sein bei der Mehrheit der
Lohnabhängigen für unmittelbare politische Aktivitäten zur Verbesserung ihrer
Lage zu werben.
Dagegen sollte es in Diskussionen innerhalb der
fortschrittlichen Szene eine wichtige Rolle spielen und kann von da aus auch in
weitere Kreise, evt. auch der Gewerkschaften und Belegschaften ausstrahlen –
und nicht erst, wenn die Öffentlichkeit und der Staat mal wieder bei einer
Betriebsschließung zu Hilfe gerufen werden.
b) strukturelle ökonomische Machtlosigkeit der Politik bei privatem Kapitaleigentum
Die Demonstration, dass die Belegschaften nur marginalen
Einfluß auf die ökonomische Entwicklung haben, und auch die Kommunen und dann
auch die Landes- und Bundesregierungen mit ihren parlamentarischen Mehrheiten
keinen Einlfuß im Sinne der Beschäftigten nehmen wollen, teils auch nicht
können,
weil der Prozess des Investierens (Ersatz-! und Neu-) in
den Händen der Eigentümer und ihrer Beauftragten liegt, daher den Zwängen und
so auch den Interessen an der Kapitalverwertung folgt,
kann und sollte dann der Kern einer objektiv
anti-kapitalistischen Öffentlichkeitsarbeit der Partei sein!
Daran kann sich, wenn man das „Gehör“ der Angesprochene
gefunden hat, auch die Forderung nach Gemeineigentum für die Wirtschaft, nach
Aneignung durch die Arbeitenden, also nach Sozialismus, anschließen.
Wobei die Verbindung von Gemeineigentum und zentraler
Planung, ob stofflich direktiv oder ökonomisch vermittelt, zunächst nur für die
Großbetriebe und deren Konzerne plausibel ist, und für das mittlere Gewerbe evt.
das Gemeineigentum der Belegschaften, aber nicht die zentrale Anbindung und für
das kleine Gewerbe wahrscheinlich auch Letzteres nicht recht einsichtig ist.
Wenn man das umgekehrt macht, wird man bei der durchschnittlichen
Bewußtseinslage der (alten) BRD-Bevölkerung nur Ablehnung erreichen.
c) Öffentliches Eigentum bei kommunalen Diensten
Bei der Frage von öffentlichem Eigentum an der kommunalen
Versorgung, auch des Gesundheitswesens, stellt sich die Sache anders dar.
Dort gibt es ein weites Einveständnis, dass diese
Bereiche nicht an die Gewinninteressen von privaten Unternehmen, also in
unserem Verständnis an die Zwänge der Kapitalverwertung, ausgeliefert gehören,
sondern von demokratisch bestimmten Gebietskörperschaften, verkürzt vom Staat,
organisiert werden sollen.
Politische Verwertung der Ergebnisse des Arbeitsvorhabens
Sie sind schon oben weitgehend genannt worden:
·
Vergegenwärtigung der Welt der Arbeit,
der Produktion und der Dienste und der Arbeitenden, vor allem der
Lohnabhängigen, sowie der kommunalen und regionalen Arbeitsteilung für die
Parteigruppe und für die Mitglieder vor Ort.
·
Vergegenwärtigung der sich damit
zeigenden aktuellen Aufgaben. Verknüpfung
der erkundeten Lage mit den in der politischen oder linken Öffentlichkeit
angesprochenen Fragen: Lohnhöhe, Beschäftigung/Arbeitslosigkeit,
Arbeitszeit, Mindestlohn, Sicherung der Sozialversicherungen und
Wiederherstellung ihrer Funktionen, Konjunktur, Wachstum der Ökonomie für die
Reduktion der Arbeitszeit und Ausdehnung der Beschäftigung, Ausbau der Sozialen
Dienste, der sozialen Infrastruktur usw….
·
Beteiligung an der Verknüpfung durch
eigene örtliche Publikationen und in den politischen Aktions- und
Bündnisfeldern am Ort.
·
Verknüpfung mit den oben geschilderten
Publikationen der Parteiorganisation.
·
Versuch, Wege zur Einspeisung der
Ergebnisse der Erkundungen und der Verknüpfungen in die örtliche Presse zu
entwickeln.
IV Entwicklung der Partei-Aktivität und ihrer Wirkung
Um die oben beschriebenen Aktivitäten in Gang zu setzen
kann die Partei auf keine zusätzlichen Ressourcen zurückgreifen. Vielmehr muß
damit gerechnet werden, dass etliche Gruppen und einzelne Mitglieder sich in
den Gruppen der vorgeschlagenen Arbeitsaufgabe nicht anschließen, sondern die
bisherigen Orientierungen auf die sozialen Bewegungen und die anderen
Aktivitäten beibehalten wollen und werden. Was also kann als Ergebnis erwartet
werden?
Aus der Aktivität an sich folgt weder automatisch noch kurzfristig
ein verstärkter Einfluß der Partei und ihrer Mitglieder in den örtlichen Szenen
der Gewerkschaften und in den Betrieben.
Aber zumindest mittelfristig sollte sich überörtlich eine
verbesserte Stellung in der kapitalismuskritischen gewerkschaftlichen Linken
und der sonst auf die Welt der Arbeit und der Produktion orientierten Linken in
der BRD ergeben haben. Zu hoffen wäre, dass darin, oberhalb der schlechten
Alternative von Tradition und Modernisierung, die Debatten darüber, was denn zu
tun ist und was getan werden kann, von uns mitbestimmt wird.
Wie weit wir damit Einfluß gewinnen hängt natürlich von
der verbesserten Kommunikation nach innen und außen ab. Aber dann wird es
zunehmend wichtiger werden, ob und wie eine empirisch fundierte Hereinnahme des
großen Teils der gesamten Lohnarbeiterschaft in die theoretische Bestimmung der
den Kapitalismus überwindenden Wege und Brüche gelingt, also eine Strategie
Richtung Sozialismus entwickelt werden kann.
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