Freitag, 31. Januar 2014

"Statt der erbärmlichen Lügen zum deutschen Konsum-Boom ..."

Hier eine Aktualisierung der vorher schon bei Querschüsse nachzulesenden Tendenz der Stagnation der BRD Ökonomie - die Statistik des Bundesamtes für Dezember 13 schlägt die Propaganda! Leider ist zu bezweifeln, dass sie diese zum Schweigen bringt.

JM

"Deutschland: reale Einzelhandelsumsätze mit -2,4%


von Querschuss am 31. Januar 2014

Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete heute die Einzelhandelsumsätze für den Monat Dezember 2013. Die Einzelhandelsumsätze bei den unbereinigten nominalen Originaldaten sanken um -1,4% zum Vorjahresmonat und die unbereinigten realen (preisbereinigten) Umsätze sanken um -2,4% zum Vorjahresmonat. Der Dezember 2013 hatte wie der Vorjahresmonat 24 offene Verkaufstage. Unter der Berücksichtigung der Saison- und Kalendereffekte sanken die nominalen Einzelhandelsumsätze um -2,3%, im Vergleich zum Vormonat und real ging es um -2,5% zum Vormonat abwärts! Statt der erbärmlichen Lügen zum deutschen Konsum-Boom dokumentiert sich eine langanhaltende Schwäche der Nachfrage, denn die saisonbereinigten und realen Einzelhandelsumsätze liegen auch im Dezember 2013 noch deutlich unter dem Niveau von 1994, dem Beginn der bei Destatis verfügbaren monatlichen Datenreihe!"

weiter siehe hier:
http://www.querschuesse.de/deutschland-reale-einzelhandelsumsatze-mit-24/

Montag, 27. Januar 2014

Deutschlands heimlicher Boom ?

>Deutschlands heimlicher Boom< - unter diesem vielverspechenden, aber in Wahrheit reinen Nonsenstitel, verbreitet Spiegel-Online, am Sonntag 26.1.14 ökonomische Märchen. Dem folgt heute der vom IfoInstitut erhobene Index - die Hoffnungen der Manager  für die wirtschaftlichen Aussichten erscheinen darin mit dem Index 110 - also prima Aussichten für 1914.
Diese Schönfärberei der wirtschaftlichen Lage der BRD begleitet uns nun schon seit dem Herauskommen aus dem tiefsten Krisental - ohne wirklich belegen zu können, dass die Krise beendet sei. Vielmehr stagniert die BRD-Ökonomie dicht am Rande einer Deflation.

Hier nun der Aufmacher des oben angeführten Artikels:

Zweifel an offizieller Statistik: Deutschlands heimlicher Boom
Von Henrik Müller 26.1.14
Es ist der Stoff, aus dem Verschwörungstheorien sind. Die deutsche Wirtschaft wächst laut einer Datenanalyse erheblich stärker als offiziell angegeben. Das könnte sich diese Woche bestätigen. Die mögliche Folge: Die Bundesregierung navigiert im Blindflug.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/henrik-mueller-ueber-zweifel-an-bip-statistik-und-einen-heimlichen-boom-a-945642.html


Es sollen demzufolge die häufig ein halbes Jahr später korrigierten vorläufigen Daten zu den jährlichen BIP-Wachtumszahlen sein, ausgegeben am Anfang des darauf folgenden, die den wahren Boom der BRD-Ökonomie verschleiern.

Verdienstvoller Weise hat S. Eigner in seinem ökonomischen Statistik Blog >Querschüsse< eine hervorragende und umfassende Übersicht zur wirtschaftlichen Entwicklung und Lage der BRD-Ökonomie in Form von sehr zahlreichen, kurz kommentierten Charts vorgestellt. Die meisten Charts gehen bis 1990 zurück, etliche noch einige Jahrzehnte weiter.
Das Ergebnis ist durchgehend, mit wenigen Ausnahmen, dass die Produktion nach dem Einbruch von 1993 zwar wieder steigt, aber die Komponenten der Binnenentwicklung stagnieren oder gar zurückgehen:
In Sonderheit die verschiedenen Daten für die Lage der Lohnabhängigen. Dass, komplementär dazu, die Daten für den Export und für die Lage der Unternehmen und der Bourgeoisie günstig abschneiden, verwundert dann nicht.
Hier kurz der Einstieg zu der Darstellung der Statistiken - mit der dringen Empfehlung zum Weiterlesen - und sei es auch nur einem ersten Durchblättern!

JM

Deutschland: phänomenaler Boom?
von Querschuss am 27. Januar 2014 

Deutschlands heimlicher Boom titelt SPON und in Bezug auf die BIP-Prognose des Manager Magazin von +2,8% für 2014 werden Zweifel an der offiziellen Statistik geschürt, diese soll das Wirtschaftswachstum unterzeichnen, die Bundesregierung deshalb im Blindflug navigieren und Deutschland in Wirklichkeit einen heimlichen Boom erleben? Das reale BIP wuchs laut Destatis 2013 nur mit +0,4%, was Stagnation viel näher liegt als den kolportierten “Überhitzungserscheinungen” bei SPON. Hier nun der Blick auf viele Detaildaten aus Deutschland, zum größten Teil abseits der BIP-Daten um nicht in den Geruch von Unterzeichnung zu kommen 
http://www.querschuesse.de/deutschland-phanomenaler-boom/

Mittwoch, 22. Januar 2014

China schwächelt, lassen unsere besorgten Medien, klammheimlich triumphierend, wissen! - Tatsächlich?

so auch im Radio in den letzten Tagen!

Spiegel-online - 26.12.13 - sowie vorher und nachher etliche andere

Wirtschaftsdaten: China wächst und schwächelt

Das Wirtschaftswachstum in China hat im vierten Quartal angehalten. Für das ganze Jahr geht die Regierung von einem Anstieg von 7,6 Prozent aus. Das wäre der schlechteste Wert seit Jahrzehnten.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirtschaftsdaten-china-waechst-und-schwaechelt-a-940863.html

  Für alle, die keine Zeit und nicht den Nerv haben, eine solche Frage zu verfolgen, ein paar Hinweise auf die Daten und Kurzkommentare - hier alle von Querschüsse, dem  täglichen kritischen Statistik-Portal für politisch Intgeressierte!  -   http://www.querschuesse.de 


China: Allzeithoch bei den Einzelhandelsumsätzen

von Querschuss am 20. Januar 2014
Das National Bureau of Statistics of China berichtete heute Morgen die Daten zu den nominalen Einzelhandelsumsätzen für den Monat Dezember 2013. Die Wachstumsrate lag im Dezember 2013 bei +13,6% zum Vorjahresmonat, bei einem nominalen Umsatz von 2,306 Billionen Yuan und damit einem erwarteten neuen Allzeithoch. Real stiegen die Einzelhandelsumsätze um +12,2% zum Vorjahresmonat. Die Daten der chinesischen Einzelhandelsumsätze reflektieren auch die Umsätze aus den PKW-Verkäufen.

China: Industrieproduktion mit +9,7%

von Querschuss am 20. Januar 2014

Das National Bureau of Statistics of China (NBS) veröffentlichte heute Morgen die Daten zur Industrieproduktion für den Monat Dezember 2013. Die Wachstumsrate der breit gefassten Industrieproduktion stieg um +9,7% zum Vorjahresmonat (+10,0% im November). Auch wenn die Wachstumsrate erneut leicht nachließ, unterlegen Detaildaten der Subsektoren die Stärke der gesamten Industrieproduktion, so stieg z.B. der Output in der Fahrzeugproduktion um +22,8% zum Vorjahresmonat, auf 2,298 Millionen hergestellte Einheiten!
http://www.querschuesse.de/china-industrieproduktion-mit-97-2/


China: reales BIP mit +7,7% zum Vorjahr

China:Wie das National Bureau of Statistics of China (NBS) heute Morgen in einer ersten vorläufigen Schätzung mitteilte, stieg in China das reale BIP um +7,7% zum Vorjahr. Dies war der schwächste prozentuale Anstieg seit 1999. Allerdings muss man nicht nur die Wachstumsrate betrachten, sondern auch das erreichte Niveau. 2013 standen 56,8845 Billionen Yuan auf der nominalen BIP-Uhr, dies entsprach 9,2528 Billionen Dollar.
http://www.querschuesse.de/china-reales-bip-mit-77-zum-vorjahr/


 Zur Einschätzung des Weltkonjunkturklimas als vergleichbares Land noch 1980 Indien.

Indien: PKW-Verkäufe im Dezember mit -4,5%

von Querschuss am 19. Januar 2014 
Die Society of Indian Automobile Manufacturers (SIAM) berichtete auch für den Monat Dezember 2013 von einem Einbruch bei den PKW-Verkäufen in Indien. Zum Vorjahresmonat brachen die Verkäufe um -4,5% ein, auf 132’561 PKW-Einheiten. Noch stärker sanken die Verkäufe von Nutzfahrzeugen, dort ging es um -25,5% zum Vorjahresmonat abwärts, auf 46’757 Einheiten. Im Gesamtjahr 2013 sanken zum ersten Mal seit 11 Jahren die PKW-Verkäufe zum Vorjahr, um -9,6%, auf 1,807011 Millionen Einheiten. Diese stellt ein erbärmliches Volumen dar, gerade wenn man dieses mit den 17,928900 Millionen PKW-Verkäufen in China 2013 vergleicht. Zwischen der aktuellen wirtschaftlichen Aktivität in Indien und China liegen Welten, ebenso bei den Einkommen und dem Konsum.


Als Hintergrund für die hämische Berichterstattung über China


Deutschland: anämisches BIP-Wachstum 2013 von real +0,4%

von Querschuss am 16. Januar 2014
Gestern berichtete das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten offiziellen Schätzung die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das Jahr 2013. Das reale BIP, als Kettenindex (2005=100), stieg um +0,4% zum Vorjahr, das schwächste Wachstum seit 2009, was wie erwartet, klar wirkliche wirtschaftliche Dynamik vermissen lässt.
http://www.querschuesse.de/deutschland-anamisches-bip-wachstum-2013-von-real-04/

Dazu auch ein ausführlicher kritischer und guter Kommentar von Flaßbeck,

jetzt öffentlicher Privatier, vorher Unctat Chefökonom und lang ist`s her, 1998 Lafontaines (damals Finanzminister) Staatssekretär .

Wie das Statistische Bundesamt die wirkliche Lage entstellt und die deutschen Medien die Propagandamaschine auf höchste Touren jagen


Wir wissen es ja, dass unsere Medien als dritte Partei des Kapitals und der Bourgeoisie arbeiten, aber bei ökonomischen Zahlen fällt es nicht immer so auf. 

JM

Freitag, 18. Oktober 2013

Große Koalition - nur alte oder neue soziale Schweinereien?

Da die Große Koalition zur Vermeidung einer etwas linkeren und sozialeren Variante, wie Linke-SPD-Grüne, entsteht, wird es nützlich sein, die Fülle an sozialpolitischen Verabredungen, die sicher in dem Koalitionsvertrag versteckt werden, an einem verständigen Maßstab zu messen - was für Nicht-Experten im Sozialpolitischen Dschungel der BRD schwierig ist.
Hier hat Christoph Butterwegge, Experte und Prof aus Köln einen sehr hilfreichen Überblick geliefert.
Er kombiniert die korrekte Schilderung der sozialpolitischen Schweinereien der Großen Koalition zwischen der Union und der SPD, in Fortsetzung der Agendapolitik von SPD und Grünen, mit der politischen Zurechnung und der zeitlichen Einordnung. der Gesetze - unentbehrliche Daten, um in politischen Diskussionen über den kommenden Koalitionsvertrag aufklärend wirken zu können - und auch sonst nützlich.

JM

Der Artikel beginnt mit folgender Einleitung:


Großzügig und kleinkariert
 Rückblick auf die Regierungspolitik der letzten CDU/CSU/SPD-Koalition (2005-2009)
 Von Christoph Butterwegge

Nach den Sondierungsgesprächen der Unionsparteien mit den Bündnisgrünen und der SPD scheint eine Neuauflage der Großen Koalition, wie es sie zuletzt von 2005 bis 2009 gab, ins Haus zu stehen. Für die „kleinen Leute“ und den Wohlfahrtsstaat verheißt diese Konstellation nichts Gutes. Denn eine kritische Bilanz der Regierungspraxis zeigt, dass die letzte CDU/CSU/SPD-Koalition sozialpolitisch weitgehend Rückschritt bedeutete, Stagnation auf manch anderen Gebieten mit sich brachte und zur Resignation vor allem vieler junger Menschen beigetragen hat, die von ihr gesellschaftliche Veränderungen erhofften. Erinnert sei nur an die Erhöhung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre, die Föderalismusreform und die Verankerung der „Schuldenbremse“ im Grundgesetz.

Der gesamte Artikel findet sich unter dem folgenden Link auf den NachDenkSeiten von Müller und Lieb:


http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=18974





Montag, 23. September 2013

Querschuss zum Wahl-Ergebnis - Oans, zwoa, drei – gsuffa!

Ein wunderbarer Kommentar zum Wahlverhalten der deutschen Wahlbürger, der anhand einer Reihe von typischen wohlausgewählten, übersichtlichen und einsichtigen Graphiken mit Kommentar, die Entwicklung und den Zustand der deutschen Wirtschaft zeigt, wie sie auf Kosten und zum Nachteil seiner Produzenten  zustande kommen - es ist zum Haare raufen, auch schon nur aus einer sozialen und kritisch-ökonomischen Perspektive.


Querschüsse - ein auch sonst sehr zu empfehlender kritischer Wirtschaftsblog mit äußerst informativen, aufbereiteten je aktuellen Wirtschaftszahlen!

JM


"Wohl bekomm’s, mag man angesichts des Ergebnisses der Bundestagswahl ausrufen, eine Manifestation breiter Zustimmung, bei sogar höherer Wahlbeteiligung für über zwei Jahrzehnte stagnierende Reallöhne, einen ausgeprägten Niedriglohnsektor, ein krankes Exportmodell, mit immer höheren Leistungsbilanzüberschüssen und Kapitalexporten, im Gegenzug den maroden Straßen und Schulen in Deutschland, der Stagnation der Einzelhandelsumsätze und den viel zu schwachen Investitionen, den immer höheren Geldforderungen der deutschen Volkswirtschaft gegenüber dem Ausland und den Bankenrettungen, der Bankenunion, dem ESM usw..


Im Suff des Erhaltens des Status Quo, der Verwerfungen im Banken- und Finanzsystem, der Krise und den Ungleichgewichten in der Eurozone und der Weltwirtschaft, der fast schon zementierten Grundsicherung im Alter, falls das Rentenalter mit 67 Jahren und in Zukunft vielleicht sogar darüber überhaupt erreicht wird, im Zuge des sich immer schneller drehenden Hamsterrades, wählt der Michel erneut eine Legislaturperiode der Nichtpartizipation an den Produktivitätsfortschritten und Exporterfolgen.

Darauf ein teures oans, zwoa, drei – gsuffa!"

weiter unter:

http://www.querschuesse.de/oans-zwoa-droa-gsuffa/

Sonntag, 22. September 2013

Repräsentanz der Lohnarbeiterschaft in der DKP


Dieser Beitrag bezieht sich einerseits auf die Diskussion innerhalb der DKP über eine "richtige" Herangehensweise an die praktischen gewerkschaftlichen Verhältnisse in der BRD, wie sie hier öffentlich geführt wird:

http://news.dkp.de/2013/09/dkp-und-gewerkschaften/ 

- andererseits versucht er zu beleuchten, inwieweit die "Welt der Arbeit", der Produktion und der Dienste auch erst wieder ein alltägliches und vertrautes Feld innerhalb der Partei werden kann und muß.
JM


Zur Entwicklung der Repräsentanz der Lohnarbeiterschaft in der Partei und ihrer Politik


J.Miehe 9.13

 I  Zur Lage


Unmittelbar beklagen wir, dass es in unseren Reihen viel zu wenige Genossen gibt, die als Lohnabhängige (ob als Arbeiter oder Angestellte soll unten kurz angesprochen werden) in ihren Betrieben arbeiten und darüber hinaus eine aktive Rolle in der Interessenvertretung als Vertrauensleute der Gewerkschaften oder als Betriebs- oder Personalräte (oder beides zusammen) spielen. Das gilt wohl auch für den Jugendbereich.

Sonntag, 1. September 2013

Camerons Demütigung – Vom Adler zum Suppenhuhn



http://www.welt.de/politik/ausland/article119510122/Camerons-Demuetigung-Vom-Adler-zum-Suppenhuhn.html

Einfach köstlich und eine realistische Schilderung der englischen innenpolitischen Verhältnisse.

Man fragt sich nur, wie die USA-gefolgschaftstreue Redaktion den Herrn Borger so etwas schreiben lassen kann, so von imperialistischem Pudel zu, normaler Weise, imperialistischem Auftragsbeisser(bomber).

JM

29.08.13Londons Syrien-Pläne
Camerons Demütigung – Vom Adler zum Suppenhuhn

Mit großem Getöse kündigte der britische Premier Maßnahmen gegen das syrische Regime an. Doch die Opposition will einfach nicht zustimmen – jetzt muss er zurückrudern. Nicht ohne saftiges Schimpfen. Von Sebastian Borger

Tagelang gab sich David Cameron (Link: http://www.welt.de/themen/david-cameron) entschlossen. Er selbst und sein Land könnten nicht "nichtstuerisch zusehen, wenn Chemiewaffen eingesetzt werden", teilte der vorzeitig aus dem Cornwall-Urlaub zurückgekehrte Premierminister jeder TV-Kamera mit. Die Giftgas-Attacke in Syrien (Link: http://www.welt.de/themen/syrien-krise/) habe für den Westen Handlungsbedarf gegen den verantwortlichen Diktator Baschar al-Assad erzeugt, da sei er sich mit den wichtigsten Verbündeten USA und Frankreich sowie der Opposition einig.

Selbstbewusst kündigte der Brite am Mittwoch einen Resolutionsentwurf im UN-Sicherheitsrat an: Dessen Mitglieder – gemeint waren vorrangig Russland und China, die bisher alle Interventionen torpedieren – würden Gelegenheit erhalten, "ihre Verantwortung zu zeigen." Cameron selbst wollte sich am Donnerstagabend im vorzeitig zurückgeholten Unterhaus ein breites Mandat für die britische Beteiligung an den geplanten Luftschlägen gegen Militäreinrichtungen des Assad-Regimes holen.

Am späten Mittwochnachmittag geriet der steil gestartete Militär-Adler plötzlich zum kleinlauten Suppenhuhn. Der Premier musste sich telefonisch von Labour-Oppositionsführer Edward Miliband sagen lassen: Zustimmung für den geplanten Kurzkrieg gebe es frühestens, wenn die UN-Inspektoren ihre Arbeit verrichtet hätten – und auch dann nur, wenn Assads Schuld am Sarin-Massenmord zweifelsfrei belegt werden könne. Damit geriet Camerons Zeitplan ins Rutschen: Die für Samstag geplanten Raketenangriffe müssen entweder verschoben oder – welche Schmach! – ohne den britischen Möchtegern-Bellizisten durchgeführt werden. Die teure Sondersitzung des Parlaments vier Tage vor Ferienende wird zur Schaubühne für leere Rhetorik, erst ein erneutes Votum des Unterhauses gäbe grünes Licht zum Schießen.